Philippe Jaroussky © Simon Fowler (Ausschnitt)
Philippe Jaroussky
Was einem Pionier des Fachs wie Alfred Deller noch in himmelweiter Ferne lag, dazu konnte sich die vierte Generation der Countertenöre mit schmetterlingsgleicher Eleganz aufschwingen: zu schillernden Ikonen einer Post-Gender-Ära. Einer der wandelbarsten, erfolg-und einflussreichsten – vielleicht das »Pfauenauge« – unter ihnen ist der 1978 geborene Philippe Jaroussky. Aber in die Schublade, bloß eine Neuinterpretation des barocken hohen Fachs fortzuführen, lässt sich der Sänger nicht zwingen: Er changiert nun schon seit Jahren schwerelos zwischen den Genres. Dass er sich diese Vielseitigkeit erwerben und – vielmehr noch! – bewahren konnte, spricht sowohl für die individuellen Qualitäten des Künstlers Jaroussky als auch für die moderne Emanzipation des Countertenors. Im Wiener Konzerthaus ist das unvergleichliche Idiom des französischen Gesangsstars diese Saison in vielen Facetten zu erleben.