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Sonntag SO 7 April 2019
Václav Luks

Václav Luks © Petra Hajská (Ausschnitt)

Collegium 1704

Collegium 1704 © Petra Hajska

Collegium 1704 / Luks

»Bach: Matthäuspassion«

Sonntag 7 April 2019
18:00 – ca. 21:30 Uhr
Großer Saal

 

Besetzung

Collegium 1704

Collegium Vocale 1704

Eric Stoklossa, Evangelist (Tenor)

Jan Martiník, Jesus (Bass)

Céline Scheen, Sopran Chor I (Sopran)

Lenka Cafourková, Sopran Chor II (Sopran)

Sophie Harmsen, Alt Chor I (Alt)

Susanne Langner, Alt Chor I, Zeuge I (Alt)

Aneta Petrasová, Alt Chor II (Alt)

Krystian Adam, Tenor Chor I, II, Zeuge II (Tenor)

Hugo Oliveira, Bass Chor I (Bass)

Tomáš Král, Bass Chor II, Petrus (Bass)

Jaromír Nosek, Bass Chor II, Hohepriester II (Bass)

Michał Dembiński, Judas

Tomáš Šelc, Pilatus / Hohepriester I

Helena Hozová, Magd I

Anna Zawisza, Magd II

Dora Rubart-Pavlíková, Weib des Pilatus

Václav Luks, Dirigent

Programm

Johann Sebastian Bach

Matthäuspassion BWV 244 (1727 vor)

Zyklus Bach-Kantaten

Links https://www.collegium1704.com

Veranstalter & Verantwortlicher Wiener Konzerthausgesellschaft

Berührender Originalklang

Dass Bachs Matthäuspassion nicht allein durch musikalische Imposanz zu beeindrucken vermag, zeigt der tschechische Dirigent Václav Luks mit »seinen« Originalklangensembles Collegium 1704 und Collegium Vocale 1704. Seit der vom erst 20-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy 1829 in Berlin mit einem 158-köpfigen Chor bestrittenen Wieder-Erstaufführung galt Johann Sebastian Bachs »große Passion« als das monumentale Chorwerk schlechthin. In der Doppelchörigkeit sah man ein deutliches Mehr an Erhabenheit gegenüber der Johannespassion mit den üblichen vier Chorstimmen in einem Chor. Vielerorts wurde die regelmäßige Karfreitagsaufführung mit maximalem Chorsängereinsatz zur Kulthandlung bürgerlicher Singvereinigungen. Von Bachs eigenen Karfreitagsaufführungen ist das Stimmenmaterial erhalten. Für jede Singstimme der beiden Chöre gibt es da nur ein Exemplar. Wahrscheinlich sang in der Leipziger Thomaskirche also überhaupt kein Chor im heutigen Sinne, sondern es agierten zwei Solisten-Quartette, denen Bach ein je eigenes Instrumentalensemble ( »Orchester«) zuordnete. Seit der überarbeiteten Partiturfassung von 1736 gab es wohl auch eine räumliche Trennung, denn jedes Ensemble bekam einen eigenen Orgelpart. Die »Doppelchörigkeit« dieser Passionsmusik ist der Intention nach ein konsequent umgesetztes Dialog-Prinzip. Der Textdichter nennt die erste Chorgruppe »Die Tochter Zion« und die zweite Chorgruppe »Die Gläubigen«. Im berühmten großen Eingangssatz treten die beiden Chorgruppen miteinander in den Dialog: »Sehet!« – »Wen?« – »Den Bräutigam« / »Seht ihn« – »Wie?« – »Als wie ein Lamm«. Die im Barock gerne eingesetzte Allegorie »Tochter Zion« ist ganz nahe dran am Passionskrimi, der ungerechten Verurteilung und Hinrichtung des Gottessohnes. Auch der Erzähler der Evangelistenpartie und der Sänger der Jesus-Worte gehören zum ersten Chor. »Die Gläubigen« im zweiten Ensemble aber repräsentieren die Zuhörer. So können sie nicht distanziert in einer Zuschauerrolle das Geschehen verfolgen. In den Dialogen werden sie förmlich hinein verwickelt, müssen sich solidarisieren mit dem Verurteilten, ja sich empören darüber, sich aber auch fragen lassen, inwieweit sie selber mit daran schuld sind. Und sie dürfen sich vergewissern, dass diese schändliche Hinrichtung für sie doch Sinn macht, indem es ihnen die grenzenlose Liebe Gottes erschließt. Das Prager Barockorchester Collegium 1704 und das Vokalensemble Collegium Vocale 1704 realisieren diese Dialogizität unter dem Dirigat ihres Gründers Václav Luks konsequent. Wie bei Bach treten aus beiden »Chören« die (demzufolge acht) Vokalsolisten hervor und verwickeln das Publikum des Wiener Konzerthauses in ihr Gespräch. Das ist weitaus spannender als die Geballtheit eines Massenchores. Zusammen mit den historischen Instrumenten in ihrer einzigartigen Farbigkeit – vor allem die der diversen Oboeninstrumente – werden die ungeheuer starken Affekte der Arien voll zur Geltung kommen und in ihren Bann ziehen. Tränen sind übrigens erlaubt, ja im Sinne der Erfinder dieses Werks: »Wir setzen uns mit Tränen nieder« heißt es im Schlusschor und Bachs Musik dazu löst geradezu heilend alle Spannungen.

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